Ferienhaus-Betrug: So schlimm ist das doch gar nicht!

Ferienhaus Betrug-hier nicht!
Ferienhaus Betrug-hier nicht!

Im Internet kursieren die wildesten Meldungen über Fake-Angebote von Ferienwohnungen und Ferienhäusern

Das ist übertrieben. Wir zeigen, wie es wirklich ist mit dem „Ferienhaus Betrug“ und was man gegen Abzocke bei Ferienhäusern machen kann. 

Sogar die Bundesregierung warnt vor dem „Betrug mit falschen Ferienwohnungen“. Die Zeitungen (vor allem online) sind ebenfalls voller Warnhinweise. Wer nach „Ferienhaus“ sucht, stößt schnell auf einen solchen Hinweis oder eine Warnung in den sozialen Medien. Allerdings scheint die mediale Präsenz viel höher als die Betrugsfälle an sich. Das liegt an den Onlinemedien. 

 Die Suchbegriffe „Ferienwohnung“ oder „Ferienhaus“ werden bei Google und anderen Suchmaschinen häufig eingegeben. Und zwar über das ganze Jahr hinweg. Es ist nicht so, dass interessierte Gäste vor allem im Winter nach einer Ferienwohnung für den nächsten Sommer suchen. Das Interesse ist das ganze Jahr über fast gleichbleibend hoch. Und natürlich verfangen dann solche Suchergebnisse wie „Ferienhaus Betrug“ oder „Fake-Angebote bei Ferienwohnungen“. Da klickt jeder mal drauf, der sich für das Thema interessiert. Google merkt sich dieses Interesse und platziert diese Meldungen immer weiter nach oben. Es scheint die Leute ja zu interessieren und Google ist dafür gemacht, die „relevanten“ Inhalte seinen Nutzern zu präsentieren. Das geschieht dann aber eben nicht, weil es immer mehr Betrugsfälle gibt, sondern weil die User im Internet sich dafür interessieren.

 Und so entsteht ein Internet-Phänomen, das wir auch aus anderen Bereichen kennen. Im Internet kursieren Meldungen und sind sehr präsent, obwohl solche Ereignisse in der Realität so gut wie gar nicht vorkommen. Die Medien selbst tragen ebenfalls zu dieser Überzeichnung mit bei. Nach dem Motto „Bad news are good news“ – also gut für die Nachrichtenmacher. Über den schönen und reibungslosen Urlaub der Familie Müller möchte in der Zeitung schließlich niemand etwas lesen – über die betrogene Familie Meier, die am Urlaubsort vor verschlossenen Türen stand, schon.

Und selbst Feriendomizil-Vermieter nutzen die Angst-Masche. Sie warnen vor zunehmenden Betrügereien, um natürlich direkt auf der ersten Seite auf die eigenen und seriösen Angebote zu verweisen. Angst geweckt, Bedarf gedeckt.

Das ist eine gefährliche Art des Marketings. Erst Angst machen und dann mit der Lösung parat stehen. Denn potentielle Kunden müssen nicht unbedingt nur dazwischen entscheiden, bei wem und wo sie ein Ferienhaus und eine Ferienwohnung mieten, sondern ob sie es überhaupt noch wollen oder ihnen die ganze Sache viel zu unsicher wird. Das will wohl niemand, der Feriendomizile in Urlaubsregionen anbietet. Daher wollen wir hier keine Angst machen, sondern ein paar Dinge gerade rücken und wir haben auch ein paar Tipps, die man beim Buchen beachten sollte.

Tipps für das sichere Buchen von Ferienhäusern und Ferienwohnungen und wie man Ferienhaus Betrug erkennt

Ja, der „Ferienhaus Betrug“ mag tatsächlich zunehmen. Doch sollte man sich von mehreren Meldungen und Berichten über steigende Zahlen nicht täuschen lassen. Das Internet wächst täglich weiterhin rasant. Allein im letzten Jahr ist das über das Internet ausgetauschte Datenvolumen um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angewachsen. Natürlich nehmen damit auch die Internetbetrügereien zu – und zwar in allen Bereichen.

All‘ diese Tendenzen machen ehrlichen Vermietern das Leben schwer(er). Das Misstrauen der zukünftigen Gäste wächst. Zahlreiche Anfragen geschehen inzwischen nach dem Motto: „Gibt es das wirklich?“ und „Kann ich dem trauen?“ Es vergeht inzwischen kaum eine Buchung, bei der nicht mehrfach Nachfragen per Mail oder Telefon erfolgen. Und wir als Vermieter zweier Ferienhäuser über www.insel-ferienhaus.de freuen uns auch darüber. Kein ehrlicher Vermieter hat etwas dagegen, wenn er oder sie zu dem Angebot befragt werden.

Und es gibt auch Tipps, wie man Betrüger entlarvt und ehrliche Anbieter findet:

 

  1. Buchen Sie keine Angebote über Mischmaschportale.
    Wir verfolgen das Thema und wenn es Berichte über Betrügereien gibt, wird häufig ein bestimmtes kostenloses Kleinanzeigenportal erwähnt. Das gilt dann wohl auch für andere Mischmaschportale, wo man es mit den Einträgen nicht so genau nimmt und auf denen Hund, Katze, Maus ebenso angeboten werden, wie Ferienwohnungen oder Autos.
  2. Entlarven Sie Fake-Fotos
    Klicken Sie bei einem Onlineangebot ruhig mal mit der rechten Maustaste auf ein Foto von dem angebotenen Feriendomizil. Im so genannten Kontextmenü gibt es dann einen Unterpunkt, mit dem Sie nach diesem Foto im Internet suchen können. Werden mit demselben Foto verschiedene Ferienhäuser angeboten, kann etwas nicht stimmen. Häufig klauen nämlich Fake-Anbieter die Fotos von echten Websites. Achten Sie aber darauf, dass es nicht dasselbe Haus ist, dass nur auf verschiedenen Seiten angeboten wird. Das machen nämlich (fast) alle Ferienhaus-Vermieter. Sie bieten dasselbe Haus auf verschiedenen Portalen an. Wenn jemand dasselbe Foto jedoch verwendet, um einmal ein Haus in Husum und einmal ein Haus auf Ibiza zu bewerben – dann kann etwas nicht stimmen.
  3. Rufen Sie gerne die Vermieter an
    Nur zur Sicherheit. Sie brauchen sich auch keine Pseudo-Fragen ausdenken. Sagen Sie einfach „Ich habe schon viel über „Ferienhaus Betrug“ gelesen und wollte mal hören, ob es Sie wirklich gibt und ob das Angebot wirklich existiert.“ Der ehrliche Vermieter wird Ihnen das nicht nur am Telefon bestätigen, sondern ist sicher auch in der Lage, Sie mit der Schilderung weiterer Details, dem Zusenden weiterer Fotos, usw. von der realen Existenz des Gebäudes zu überzeugen.
  4. Suchen Sie nicht nur nach Angeboten mit Barzahlung oder Zahlung bei Anreise
    Gut gemeinte Ratschläge, die jedoch falsch sind. Viele Ferienhäuser werden gar nicht persönlich übergeben. Wenn Sie auf Barzahlung oder Zahlung bei Anreise bestehen, fallen viele Angebote für Sie weg. Auch aus einem anderen Grund bestehen viele Vermieter auf eine Zahlung des gesamten Reisepreises innerhalb einer angemessenen Frist vor der Anreise: Falls nämlich die angekündigte sechsköpfige Familie den dreiwöchigen Urlaub in der Hauptsaison aus welchen Gründen auch immer nicht antritt, bedeutet das einen totalen Mietausfall mitten in der besten Reisezeit. Dieses Risiko nehmen viele Vermieter nicht in Kauf. Hotels können das machen. Wenn dort mal ein Zimmer nicht belegt wird, ist das kein Problem. Wenn die Vermietung eines ganzen Hauses entfällt, ist das ein hohes Risiko für Vermieter. Die Vorabzahlung ist dahingegen für die Gäste kein höheres Risiko. Eine Reiserücktrittsversicherung übernimmt die Kosten, sollte einmal tatsächlich ein Unfall oder eine Krankheit dazwischen kommen. Vermieter, die sich auf Konditionen wie „Zahlung bei Anreise“ einlassen haben sicher ihre Gründe. Es ist dann wahrscheinlich nicht das hochattraktive Feriendomizil, dass man sich so vorstellt und wünscht.
  5. Seien Sie NICHT misstrauisch bei euphorischen Bewertungen von Gästen
    Sogar die Bundesregierung warnt vor „euphorischen oder blumigen“ Kommentaren von ehemaligen Gästen in den Reiseportalen oder bei Google. Doch das ist nicht ganz richtig. Es gibt sie tatsächlich – die Ferienhäuser mit einer Top-Bewertung. Und nicht nur einer, sondern einer ganze Menge Top-Bewertungen. Weil die Häuser einfach gut sind und das erfüllen, was die Onlineangebote versprechen. Schränken Sie sich also nicht selbst ein oder lassen sich verrückt machen. Urlaub im Ferienhaus oder Urlaub in der Ferienwohnung sind in der Regel das, was man erwartet: entspannend und schön. Auch wenn es „Ferienhaus Betrug“ gibt, ist das nicht die Regel, sondern die Ausnahme.                                                                  Und wer sein passendes Feriendomizil gefunden hat, hat sicher die ein oder andere Frage, die man im direkten Gespräch mit dem Vermieter klären kann. Spätestens dann merkt man, ob der private Vermieter sein Haus tatsächlich kennt und nähere Angaben machen kann, oder ob man irgendeine Stimme am Telefon hat, die das im Internet angebotene Haus gar nicht kennt.