Wie man ein Ferienhaus in Deutschland mieten kann

Hurra! Endlich können Sie mit der Ferienplanung beginnen. Der Urlaubszeitraum steht. Der Partner hat auch Zeit. Die befreundete Familie kann sogar ebenfalls zum gleichen Zeitpunkt in die Ferien. Schnell wird ein Verantwortlicher bestimmt, der sich dann noch um die Unterkunft kümmern soll. „Du machst das schon!“ Doch so einfach ist die Sache dann doch nicht. Wo findet man vernünftige Angebote für Ferienhäuser? Welche Kategorien gibt es? Wie findet man heraus, ob ein Preis fair ist?

Wir vermieten seit mehreren Jahren Ferienhäuser auf der Insel Rügen und machen selbst auch Urlaub in anderen Ferienhäusern in Deutschland und dem europäischen Ausland. Hier ein paar Erfahrungen, die wir selbst gemacht haben oder von denen uns unsere Gäste berichtet haben.

Wie finde ich ein Ferienhaus zum Mieten?

Wenn Sie ein Ferienhaus in Deutschland mieten möchten, haben Sie viele Möglichkeiten. Eine der ersten Möglichkeiten ist die Suche nach verfügbaren Häusern direkt beim Eigentümer oder einer Ferienhausagentur. Wir sind zum Beispiel unter unserer eigenen Website www.insel-ferienhaus.de zu finden. Aber das wissen Sie ja schon. Sonst würden Sie das hier schließlich nicht lesen. 

Es gibt darüber hinaus viele Websites und Plattformen, auf denen Sie Ferienhäuser in Deutschland finden und buchen können, darunter bekannte Portale wie traum-ferienwohnungen.de oder Fewo-Direkt. Unser Haus „MeerZeit“ finden Sie dort ebenfalls. Der Vorteil der Portale: Auf diesen Seiten können Sie unter anderem nach Preis, Lage, Größe und Ausstattung der Häuser suchen und den Vermieter direkt kontaktieren. 

Vor- und Nachteile der Buchung beim Privatvermieter oder Buchungsportalen

Zwei Nachteile sind bei den Portalen vorhanden: Erstens ergibt sich meist eine unüberschaubare Anzahl von Angeboten und diese Angebote sind oft nicht (mehr) aktiv oder aktuell gehalten. Wir kennen das aus eigener Erfahrung, weil wir selbst für unsere Urlaube andere Ferienhäuser mieten. Buchungsanfragen werden nicht beantwortet und Buchungskalender sind nicht aktuell. Klar, dass man als Suchender dann auf die Idee kommt, gleich mehrere Ferienhäuser anzufragen. Doch das führt zu einem zweiten Nachteil. Die Buchungsportale verlangen für ihre Arbeit, das Haus zu präsentieren und in den Google-Rankings nach oben zu schieben, natürlich eine Gebühr. Diese Mehrkosten werden von den Vermietern natürlich auf den Kunden umgeschlagen. Gerne wird von den Portalen auch das Volumen der Buchungsanfragen als Maßstab für die Höhe der Vermittlungsprovision genommen. 

Gibt es also ein Portal, dass die Höhe seiner Gebühren von der Anzahl und der Wertigkeit der Buchungsanfragen abhängig macht, erhöht sich damit für die Vermieter der Preis für das Portal mit jeder Anfrage, egal ob eine Buchung daraus generiert wird oder nicht. Damit sich das Ganze dann für den Vermieter überhaupt noch lohnt, werden diese Mehrkosten pauschal mit dem Preis für das Ferienhaus verrechnet. Ergebnis: das Haus ist auf dem Portal teurer, als wenn man es direkt beim Vermieter auf dessen Website buchen würde. 

Klar kann man die meisten Häuser dahingegen auf den privaten Websites der Vermieter buchen. Dort sind die gleichen Häuser zum selben Zeitraum dann auch billiger. Hier ergibt sich das Problem, dass die meisten Vermieter nicht besonders geschult sind, ihre Webpräsenz tatsächlich als „Präsenz“ zu gestalten, sprich: alles dafür zu tun, auch tatsächlich gefunden zu werden. Die Websites der privaten Vermieter sind größtenteils noch nicht einmal vorhanden, geschweige denn sind sie suchmaschinenoptimiert. Viele verlassen sich allein auf ihre Präsenz in den Buchungsportalen. 

Doch die Suche nach privaten Websites für Ferienhausvermietung lohnt sich. Es gibt hier in der Regel die gleichen Angebote günstiger. Suchanfragen wie „Ferienhaus mieten auf Rügen“ oder „Ferienhaus mit Reet“ bringen gute Sucherergebnisse. Durch diese kann man sich dann durchklicken. Natürlich stehen an erster Stelle die Großen der Branche, aber wenn man etwas Geduld aufbringt und vielleicht mal Seite 3 und 4 der Google-Ergebnisse ansieht, findet man vielleicht das Traumhaus zum fairen Preis. Das ist nicht aufwändiger, als wenn man die Suchanfrage bei den Buchungsportalen startet. Noch ein Tipp: Suchen Sie genauso auf Google Maps in der Region Ihrer Wahl. Findige Vermieter bieten ihr Domizil auch dort an und man erhält komfortabel eine Überblick, nicht nur über die vorhandenen Ferienhäuser, sondern auch gleich Informationen zur Lage des Objekts.

Weitere Möglichkeiten Ferienhäuser zu finden

Eine andere Möglichkeit ist, ein Ferienhaus über ein Reisebüro oder einen Reiseveranstalter zu buchen. Diese Option bietet den Vorteil, dass Sie sich um nichts kümmern müssen und alles von der Agentur organisiert wird. Es gibt viele verschiedene Anbieter, die Pauschalreisen mit einem Ferienhausaufenthalt anbieten, so dass Sie sich auch hier gut informieren und vergleichen können. Wir müssen allerdings zugeben, dass uns diese Art der Ferienhaussuche fremd ist. Ohne es genau zu wissen (wir reden hier tatsächlich wie der berühmte Blinde von der Farbe) vermuten wir, dass das Internet und preisaffine Gäste dieser Art der Urlaubsplanung eher den Garaus machen. Unsere Eltern sind früher noch zur Reiseplanung in ein Reisebüro gegangen. Das mag auch heute noch sinnvoll sein, wenn es darum geht, einen komplexen Trip nach Fernost mit zahlreichen Zwischenstationen zu planen. Doch für eine einfache Buchung eines Ferienhauses an der Ostsee scheint diese Möglichkeit doch ein wenig übertrieben.

Ferienhausagentur – ein Zwischenschritt zum Buchungsportal

Eine dritte Möglichkeit ist, ein Ferienhaus über eine Ferienhausagentur zu mieten. Diese Agenturen arbeiten oft mit einem großen Portfolio an Ferienhäusern in verschiedenen Regionen Deutschlands und können daher individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse des Mieters eingehen. Auch hier gibt es viele verschiedene Anbieter, die verglichen werden können. Diese Anbieter sind meistens große Investoren, die über eine Reihe von Ferienhäusern verfügen. In der Regel haben diese zwanzig (das sind dann eher die kleineren Investoren) bis zu mehreren hundert Feriendomizilen (das sind dann zum Beispiel die bekannten Ferienparks). Wer hier mietet, der kann professionelle Services erwarten. Diese Anbieter organisieren vom Vertrieb über die Reinigung bis zu den Buchungsservices alles aus einer Hand. Das sind aber meist unzählige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Persönliche Ansprechpartner und individuelle Betreuung sind hier nicht vorgesehen. Wer einen Urlaub von der Stange haben will, ist hier genau richtig. Allerdings: Selbst die größten Anbieter von Ferienhäusern verfügen dann doch nur über ein begrenztes Portfolio.

Unterschiedliche Mietbedingungen und Angebote

Wer sich für die Anmietung eines Ferienhauses entscheidet, sollte bedenken, dass es in Deutschland unterschiedliche Mietkonditionen und Preise gibt, je nachdem, in welcher Region sich das Haus befindet und zu welcher Jahreszeit man verreisen möchte. Natürlich sind die Preise für Ferienhäuser in den Urlaubsmonaten höher als in den übrigen Zeiten. Doch hier gibt es zwei Trends zu beachten. 

Erstens gibt es Regionen, in denen ist das ganze Jahr Saison. Das ist vor allem in den Bergen der Fall. Im Sommer kann man wandern, im Winter Ski fahren. Das treibt die Preise in die Höhe. Dahingegen kennt der Urlaub an der Nord- und Ostsee durchaus noch eine Haupt- und eine Nebensaison. Wer in den Sommerferien Urlaub an der Ostsee machen will, sollte frühzeitig buchen. Wer im Herbst, Winter oder Frühjahr die Ruhe und die mitunter steife Brise genießen möchte, kann sich mit der Buchung etwas Zeit lassen. In der Nebensaison gibt es genügend freie Angebote. Hier bekommt man dann auch Häuser geboten, die man sich in der Hauptsaison nicht leisten kann oder möchte. 

Zweitens gibt es selbst innerhalb der Ferienregionen Unterschiede. Extremes Beispiel: Für gute einhundert Euro pro Nacht bekommt man auf Sylt und an der Nordsee insgesamt im Sommer wohl kaum eine Hundehütte. An der Ostsee und vor allem auf der Insel Rügen gibt es für denselben Preis luxuriöse Ferienhäuser in fantastischer Lage, die keine Wünsche offenlassen. Aber auch hier gilt: Frühes Kommen sichert die besten Plätze. 

Ausstattung und Lage der Ferienhäuser sind wichtig

Womit wir bei den letzten zwei Punkten wären, der Lage und der Ausstattung eines Ferienhauses. Es gibt Häuser in verschiedenen Preisklassen und mit unterschiedlicher Ausstattung, von einfach bis luxuriös. Doch seien wir mal ehrlich: Ausstattungsmerkmale wie Fernseher in jedem Schlafzimmer, Milchaufschäumer oder Kaffeemaschine, Waschmaschine und Trockner – das sind keine entscheidenden Faktoren. Das sollte heutzutage die Grundausstattung sein! 

Häuser oder Feriendomizile, die weniger an Ausstattung bieten als Sie selbst zu Hause haben, sollten Sie nicht in Erwägung ziehen. Man will sich schließlich im Urlaub nicht einschränken, sondern wohlfühlen. Klar, es gibt sparsame Zeitgenossen für die Urlaub mit Kompromissen und Einschränkungen verbunden ist. Diese Urlauber können dann gerne auf einem Campingplatz im Zelt übernachten und für jeden Gang zur Toilette mehrere hundert Meter laufen. Das ist billiger und die Tütensuppe aus dem Trangia Spirituskocher schmeckt auch gut. Und mit dem Zeltnachbarn in direkter Nachbarschaft kann man lustige Zeltabende genießen.

Diese Art von Sparfüchsen sind dann auch in einem Ferienhaus definitiv falsch aufgehoben. Wer selbst bei den Preisen für ein Ferienhaus an der Ostsee schon ins Grübeln gerät und zaghaft in sein Portemonnaie schaut, für den gibt es zahlreiche Alternativen, gut und günstig in Binz, Prora oder auf Usedom zu übernachten. Das Angebot an Ferienwohnungen aller Preisklassen und Kategorien ist noch viel größer als das von Ferienhäusern. 

Wenn Sie jedoch zum Beispiel mit Ihrer Familie verreisen wollen, ist Platz ein wesentlicher Komfort. Dann sollten Sie aber darauf achten, dass das Haus über genügend Schlafzimmer und Badezimmer verfügt. Wer mit einer fünfköpfigen Familie im Sommer verreisen möchte, für den sind der Platz im Haus und die Lage des Grundstücks die wesentlichen Faktoren. Und die Lage sollten Sie nicht nur in Entfernungskilometern zum nächsten bekannten Strand bemessen. Allgemein gilt die Regel: Je näher das Haus an den touristischen Highlights der Insel liegt, umso teurer ist es und umso dichter drängt es sich.

Die Frage nach der Lage des Ferienhauses bemisst sich eher nach dem Wohlfühlfaktor. Die klassische Suchanfrage auf Facebook lautet: „Suche Ferienhaus in bester Lage zum günstigsten Preis“. Hier muss man leider sagen, dass es keine Schnäppchen gibt. So traurig es für manchen klingen mag aber das Angebot an Ferienhäusern und die Preise, die dafür verlangt werden, sind fair. 

Vermieter vergleichen ihre Häuser und Preise genauso wie Sie und passen ihr Angebot an. Niemand bietet ein Ferienhaus zu Preisen an, für die es sich nicht vermieten lässt. Ist ein Haus teurer als andere, so hat das auch seinen Grund. Das liegt auch an den Herstellungskosten. Ein Haus mit Meerblick ist attraktiv für Urlauber. Das schlägt sich auch in den Grundstückspreisen nieder. Wer ein Haus in erster Reihe baut, der hat auch für das Grundstück mehr bezahlt als derjenige, der in zweiter oder sogar dritter Reihe steht. 

Fazit

Das Angebot an Ferienhäusern ist sehr groß. Hier kann man schnell den Überblick verlieren. Es ist immer lohnend, die privaten Vermieter direkt anzusprechen, anstatt sich auf Buchungsportale zu verlassen. Hier kann man wertvolle Euros sparen. Nur sollte man nicht beginnen, mit den privaten Vermietern bei den Preisen zu feilschen. Die Preise sind fair. Billigere Alternativen bieten dann eben auch weniger an Lage, Ausstattung und Komfort. Die Preise entsprechen im Übrigen dem, was die Ferienhausbesitzer in die Hand nehmen mussten, um Ihnen den Traum vom Ferienhaus mit Blick aufs Wasser zu ermöglichen.