Der Ferienhausmarkt boomt. Das Angebot privater Ferienunterkünfte wächst laut der jüngsten Studie des Deutschen Ferienhausverbandes in jedem Jahr um rund 15 Prozent. Damit entwickelt sich der Markt der Ferienhäuser doppelt so stark wie sonstige Angebote und ist damit eine wesentliche Stütze des Tourismus in Deutschland.
Und die dafür notwendige touristische Infrastruktur wird weder durch große Tourismusunternehmen noch durch die öffentliche Hand geschaffen. Ferienhäuser sind in der Regel Privathäuser. 80 Prozent der Anbieter sind Privatleute. In Mecklenburg-Vorpommern sind sogar 90 Prozent der Ferienhäuser private Ferienunterkünfte. Das bedeutet, dass Ferienunterkünfte überwiegend im Nebenerwerb betrieben werden.
Persönlich statt Profit
Privatleute bieten im Vergleich zu gewerblichen Anbietern auch meist nur ein oder wenige Ferienhäuser an. Gewinnmaximierung ist also nicht der treibende Faktor. „Diese streben nicht alle die größtmögliche Auslastung an oder bemühen sich um einen optimierten Vermietungs- und Vermarktungsprozess“, so der Ferienhausverband. Konsequenterweise vermarkten und verwalten diese Privatleute ihre Unterkünfte auch selbst. Agenturen und Ferienhausverwaltungen findet man also selten. Persönlich statt Profit.
Deutliche Unterschiede bestehen bei der Aufteilung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern. Lediglich 17 Prozent der Angebote bieten den Luxus von Raum, Luft und Garten. Bei knapp 80 Prozent Unterkünfte findet man sich in Geschosswohnungen wieder.
Auch bei den Reisegebieten ergeben sich starke Unterschiede. Mecklenburg-Vorpommern und die Ostseeküste bieten das mit Abstand reichhaltigste Angebot. Während die Ferienunterkünfte in der Mitte Deutschlands recht selten sind, finden sich erst am Alpenrand wieder nennenswerte Alternativen. Hier zeigen sich auch Unterschiede in der saisonalen Auslastung. Während die Küste hauptsächlich in den Sommermonaten lockt, wird der Alpenrand eher in den Wintermonaten nachgefragt.
Kritische Entwicklungen beim Ferienhausboom
Der Deutsche Ferienhausverband verweist beim Buchungsverhalten auf den Trend der zunehmenden Direktbuchungen. Ein Verhalten, dass vom Hotelmarkt überschwappt. Ohne Nachfrage können interessierte Gäste ganze Ferienhäuser direkt buchen. Das ist jedoch bei Ferienhäusern schwierig und steht einem erholsamen Urlaub eher im Wege. Während es bei Hotels meist „nur“ darum geht, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, verbringt man in einem Ferienhaus tagsüber mehr Zeit. Grillparty statt Cocktail in der Hotelbar. Auch sind bei Ferienhäusern die Angebote nicht so standardisiert, wie man es von den großen Hotelketten kennt, in denen ein Zimmer wie das zweite aussieht.
Empfehlung für einen glücklichen Urlaub
Trotz des starken wachsenden Ferienhausmarktes in Mecklenburg-Vorpommern und dem Rest Deutschlands kommt es vor allem während der Sommermonate immer mehr zu Engpässen. Ein Zeichen dafür, dass trotz des stark wachsenden Angebots die Nachfrage mindestens im gleichen Maße steigt. Unsere Empfehlung daher: Buchen Sie schon frühzeitig Ihre Traum-Ferienwohnung oder Wunsch-Ferienhaus. Unsere Angebote für Ferienhäuser finden Sie hier und hier. Informieren Sie sich vorab etwas genauer und buchen Sie NICHT einfach und schnell. Treten Sie mit den Vermietern vorab in Kontakt und informieren Sie sich über die Immobilie und die Mietbedingungen.
Zukunftsaussichten für Ferienhäuser in Deutschland: Früh buchen statt „Last Minute“ Pech haben
Die Experten gehen von weiteren Wachstumsraten von circa 10 Prozent pro Jahr aus. Dieser optimistischen Prognose ist aber mit Skepsis zu begegnen. Denn: Eine wachsende Nachfrage braucht auch ein wachsendes Angebot. Und dieser Wachstumstrend wird sich nicht fortsetzen. Schlechte Finanzbedingungen und Einschränkungen bei der Realisierung neuer Immobilienprojekte stehen dem entgegen. Ein Ferienhaus lässt sich ebenfalls nun einmal in einem Zeitraum nur einmal vermieten. Bei Hotels ist das anders. Dort wird eine 100-prozentige Auslastung nur selten erreicht. Daher ist es wohl realistischer, dass sich der Wachstumstrend vor allem bei den Vorlaufzeiten der Buchungen abbilden wird. Wer ein Ferienhaus in Mecklenburg-Vorpommern sucht, sollte in der Zukunft früh(er) buchen.
Die Studie des Deutschen Ferienhausverbandes finden Sie hier: https://drive.google.com/file/d/1IRuA0bb5GUEVF3_NVFi-gWG6j5yoBqUF/view?p