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Studie zu Urlaub an der Ostsee 2025 – Gäste wollen anderes

Das Portal HomeToGo hat die Reisetrends für Urlaub an der Ostsee 2025 analysiert. Doch die Analyse zeigt eine Diskrepanz. Gäste wollen anderes.

HomeToGo ist nach eigener Beschreibung ein „Saas-enabled Online Marktplatz mit der weltweit größten Auswahl an Ferienhäusern und -wohnungen“. So ein Anbieter muss ja Ahnung haben, oder? Aber was ist das eigentlich, ein „Saas-enabled Online Marktplatz“? Das SaaS steht für „Software as a Service“. Das bedeutet, dass den Nutzern dieser Plattform (in diesem Falle die Vermieter) bestimmte Funktionen zur Verfügung stehen, die Ihnen das Management ihrer Häuser erleichtern. Die sonstige Nutzer Plattform, sprich: diejenigen die Urlaub an der Ostsee 2025 suchen, haben in der Regel von diesen Services nichts. Wichtig ist jedoch der zweite Hinweis auf den online Marktplatz. Das ist ein Hinweis darauf, dass eben diese Plattform tatsächlich wie ein Marktplatz funktioniert. 

Nun stelle man sich einen Marktplatz im eigenen Ort vor: viele unterschiedliche Händler bieten ihre Waren an. Der Metzger, der Bäcker oder der Obstverkäufer stehen nebeneinander und machen auf sich aufmerksam. So ist es auch mit HomeToGo. Der Plattform gehört nichts von dem, was dort angeboten wird. Und wie bei einem Marktplatz in einem Ort auch üblich, sind die Anbieter, die auf diesem Marktplatz stehen, auch auf anderen Marktplätzen vorhanden. Montags sind sie in dem einen Ort, dienstags in dem anderen und mittwochs wieder in einem anderen.

Da die angebotenen Ferienhäuser und Ferienwohnungen für den Urlaub an der Ostsee 2025 auf der Plattform nicht physisch vorhanden sind, sondern nur in Form von Text und Bildern, kann man online einen Trick anwenden und diese Angebote überall gleichzeitig schalten. Hier kommt es zu einem Umstand, der HomeToGo zur angeblich „weltweit größten Auswahl an Ferienhäusern und -wohnungen macht (Eigenaussage HomeToGo). Dort sind es wahnsinnige 15 Millionen Angebote. Wer jetzt aber glaubt, dass es tatsächlich 15 Millionen verschiedene Unterkünfte sind, aus denen man auswählen kann, der hat sich getäuscht. So bietet HomeToGo knapp eine Millionen Ferienunterkünfte in Deutschland an. Laut einer Studie von Destination Solutions vom 2024 gibt es in Deutschland aber nur 555.111 private und gewerbliche Ferienhäuser und Ferienwohnungen. 

Mehrfachlistung – Gäste wollen anderes

Die TravelTech-Unternehmen wie HomeToGo oder der Konkurrent Holidu spiegeln also die Angebote für ein Ferienhaus an der Ostsee mehrfach wieder. Rund jedes zweite Angebot ist also ein Doppler. Das ist an sich nur ärgerlich. Aber es wird auch teurer. Und das will kein Gast. Bucht man über eine Metasuchaschine wird intern eine Provision fällig. Diese Mehrkosten für den Gastgeber werden auf den Preis für den Kunden draufgeschlagen. Bei den angeblichen 15 Millionen Ferienunterkünften sind viele Mehrfachlistungen vertreten. Immer dieselben Häuser, nur zu verschiedenen Preisen. Aber auf jeden Fall immer teurer als direkt beim Vermieter. Gäste wollen anderes.

Wenn dann auch noch der „Trend“ zu immer kürzeren Buchungen betont wird, dann sind die Buchungsportale mit die hauptsächlichen Verursacher. Denn ein Urlaub an der Ostsee hat immer zwei limitierende Faktoren, die Zeit, die man hat und das Geld, was man für den Urlaub zur Seite gelegt hat. Die Urlaubsgäste an der Ostsee sind also nicht einfach nur kurzentschlossener oder preissensibler geworden. Auch haben die Menschen für den Urlaub an der Ostsee 2025 nicht einfach weniger Zeit, als noch für einen Urlaub in früheren Jahren. 

Die künstliche Preisspirale ist also mit ursächlich für die immer kürzeren Urlaube. Drei Tage statt einer Woche Urlaub – heute eben keine Seltenheit mehr. Das ist unschön für die Gäste und für die Vermieter, weil die Aufwände für Hin- und Rückreise und auch für das Putzen ja dieselben bleiben. Den Vermietungsportalen für Ferienunterkünfte an der Ostsee, oder besser: den Metasuchmaschinen, ist das egal. Sie verdienen für jeden vermieteten Tag. Viele Wechsel sind sogar hochwillkommen, treiben sie doch durch die Kosten für die Endreinigung den Preis (und damit die Provision) noch einmal mehr in die Höhe. 

Fazit – Metasuchmaschinen verändern das Urlaubsverhalten der Deutschen

Da weiterhin die meisten Urlauber ihre Unterkünfte über die vermeintlich komfortablen Suchmaschinen buchen, bezahlen diese unverhältnismäßig hohe Preise. Anstatt sich lieber selbst auf die Suche nach Unterkünften direkt vom Vermieter zu begeben, wird eher der Urlaub um ein paar Tage verkürzt. Das ist eigentlich nicht im Sinne der Gäste und auch nicht der Vermieter. Wenige langfristige Buchungen sind auch für diese besser, als die vielen Wechsel. HomeToGo wird sein Geschäftsmodell jedoch wohl nicht ändern. Im Gegenteil. Der finanzielle Druck ist enorm. Die aggressive Wachstumspolitik hat zu dauerhaft hohen Verlusten geführt. Das Unternehmensergebnis ist dauerhaft im Minus. Es ist davon auszugehen, dass die aggressiven Geschäftspraktiken der Metasuchmaschinen daher eher zunehmen werden, um die Profitabilität zu verbessern. Da das Angebot an Ferienunterkünften jedoch außerhalb der Kontrolle von HomeToGo & Co liegt, bleibt nur einer, der mehr zur Kasse gebeten werden kann: der Urlaubsgast.

Wer das nicht will, sollte direkt auf den Homepages der Vermieter schauen. Dort kann man in direkten Kontakt treten und genauso einfach buchen. Und es ist weitaus billiger. Das gilt allemal für unsere beiden Ferienhaus an der Ostsee.